Ich kann nicht genug betonen, wie wichtig es für Menschen mit normalem Gehör ist, ein Verständnis dafür zu entwickeln, wie sie mit uns kommunizieren können.
Werden Sie Bezugsperson
Als Partner von Menschen mit Hörverlust stehen Sie ihnen nicht nur auf ihrem Behandlungsweg zur Seite, sondern erfragen ihre Bedürfnisse, um sie bestmöglich zu unterstützen.
Die Gemeinschaft der Gehörlosen und Schwerhörigen
Die Gemeinschaften der Gehörlosen und Schwerhörigen haben ihre eigene Identität, Kultur und sogar ihre eigene Sprache, die ein guter Partner kennen und sich bewusst machen muss, um wie gewünscht unterstützen zu können.
Kompromisse und Respekt
Die Unterstützung eines Angehörigen beim Umgang und der Gewöhnung an den Hörverlust erfordert die Kompromissbereitschaft aller Beteiligten. Wenn wir jedoch zusammenhalten und den Betroffenen zur Seite stehen, können wir das Stigma überwinden und in Harmonie zusammenleben.
Geduld üben
Häufig sind Menschen mit normalem Gehör schnell frustriert, wenn sie von jemandem mit Hörverlust nicht verstanden werden. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass Frustration und Schwierigkeiten bei der Kommunikation auf beiden Seiten bestehen. Hier hilft es, geduldig zu bleiben.
Alternative Kommunikationsmöglichkeiten finden
Nicht jeder mit Hörverlust kommuniziert auf dieselbe Weise. Manche Menschen kommunizieren nicht über die gesprochene Sprache, und nicht jeder verwendet Gesten. Mit alternativen Kommunikationsformen wie Schreiben, E-Mails oder Gesten können wir neue Wege der Kommunikation und des gegenseitigen Verstehens beschreiten.
Kommunikationshindernisse erkennen
Im Alltag gibt es zahlreiche unterschiedliche Situationen, die Menschen mit Hörverlust vor enorme Probleme stellen. So sind zum Beispiel Telefonieren, hinter einer Glasscheibe oder mit einer Maske sprechen, das Gesicht seines Gesprächspartners nicht sehen können, alles Kommunikationshindernisse, mit denen sich Menschen mit Hörverlust regelmäßig konfrontiert sehen.
Klar kommunizieren
Menschen mit Hörverlust verlassen sich beim Verstehen hauptsächlich auf visuelle Anhaltspunkte. Daher kann es hilfreich sein, beim Sprechen nicht den Mund zu verdecken und Augenkontakt zu halten. Beim Telefonieren können Videoanrufe hilfreich sein. Dies ist umso wichtiger, wenn die von Hörverlust betroffene Person über Gebärdensprache kommuniziert.
Gesagtes wiederholen
Menschen mit Hörverlust ignorieren Sie nicht absichtlich, wenn sie auf eine Frage nicht antworten. Wahrscheinlich haben sie Sie einfach nicht gehört. Versuchen Sie, Äußerungen wie „schon gut“ zu vermeiden, da sich Ihr Gesprächspartner dadurch ausgeschlossen und abgewiesen fühlen kann. Wenn Sie gebeten werden, einen Satz zu wiederholen, verwenden Sie andere Worte und Klänge, um das Gesagte verständlicher zu machen.
Untertitelfunktion im Fernseher aktivieren
Untertitel helfen Menschen mit Hörverlust und anderen, TV-Sendungen leichter zu verfolgen und keine wichtigen Inhalte zu versäumen.
Leben mit Hörverlust verstehen
Leben mit Hörverlust geht mit Herausforderungen einher, aber ein paar Tipps für Freunde und Familie können den Zugang zur Kommunikation erleichtern.
Unterstützung eines Angehörigen mit Hörverlust
Die Unterstützung einer Begleitperson oder eines Familienangehörigen mit Hörverlust muss nicht schwierig sein.
Erlernen inklusiver Kommunikationsmethoden
Die „Better Connect Academy“ ist ein Online-Kurs, der über verschiedene Kommunikationsmethoden informiert, die Sie beim Gespräch mit einem Menschen mit Hörverlust anwenden können.
Überlassen Sie Menschen mit Hörverlust die Wahl des Sitzplatzes
Wenn jemand mit Hörverlust Hörgeräte, ein Cochlea-Implantat oder in manchen Fällen beides trägt, hört er in der Regel auf einem Ohr besser. Aus diesem Grund sollten Sie darauf Rücksicht nehmen, wo die Betroffenen sitzen möchten bzw. wo Sie sich am besten hinsetzen sollten, um ihnen das Hören zu erleichtern. Hörgeräte und Cochlea-Implantate können auch Fernmikrofone enthalten, um die Kommunikation in lauten Umgebungen und über Distanz zu unterstützen.
Bei Intimkontakten Rücksicht nehmen
Denken Sie daran, dass Hörgeräte bei Intimkontakten vom Ohr oder Kopf rutschen können, und der Betroffene sie möglicherweise erst wieder korrekt platzieren möchte. Hier könnte es hilfreich sein, im Vorfeld abzuklären, ob der Betroffene das Hörgerät beim Intimkontakt ausziehen möchte, oder Zeichen zu vereinbaren, wenn es zu dunkel ist, um etwas zu sehen.
Seien Sie geduldig
Die meisten Menschen würden der Aussage, dass Kommunikation in einer Beziehung entscheidend ist, zustimmen. Da Kommunikation für Menschen mit Hörverlust schwieriger ist, sind oftmals viel Geduld und Verständnis erforderlich.
Scheuen Sie sich nicht davor, Fragen zu stellen
Es ist völlig normal, dass Sie Fragen haben, wenn Sie mit jemandem mit Hörverlust zusammen sind. Neugier ist sogar wünschenswert. Mit der Zeit werden Sie einiges hinzulernen und vielleicht sogar neue Seiten bei Ihnen selbst kennenlernen.
Sagen Sie, wenn Sie sich unwohl fühlen
Sollten Sie sich jemals unwohl fühlen, sprechen Sie es unbedingt offen an. Wenn Ihr Partner beispielsweise ständig zu laut Musik hört, bitten Sie ihn freundlich, einen Kompromiss zu finden.
Auf die Umgebung achten
Da sich Menschen mit Hörverlust in unterschiedlichem Maße auf visuelle Anhaltspunkte verlassen, sollten Sie es vermeiden, direkt vor einem hellen Licht oder Fenster zu sitzen, da Sie dadurch unter Umständen schlechter zu sehen sind.
Drücken Sie sich klar aus und wiederholen Sie das Gesagte bei Bedarf
Machen Sie bei der Zusammenarbeit oder dem Gespräch mit einem Mitarbeiter mit Hörverlust deutlich, dass er jederzeit fragen oder um Erklärung bitten kann, wenn etwas unklar ist. Auf diese Weise schaffen Sie eine angenehmere Arbeitsatmosphäre, in der sich die Betroffenen willkommen und akzeptiert fühlen.
Schriftlich kommunizieren
Suchen Sie bei Bedarf nach einer schriftlichen Kommunikationsmöglichkeit als Notlösung. Die meisten Videoplattformen bieten eine integrierte Chatfunktion. Alternativ können Sie auch ein Whiteboard verwenden.
Raum für einen Dolmetscher schaffen
Der Einsatz eines Dolmetschers kann beim Gespräch mit einem Kandidaten, der über Gebärdensprache kommuniziert, hilfreich sein. Stellen Sie vor dem Interview sicher, dass der Dolmetscher Zugriff auf Bild und Ton hat, damit die Kommunikation auf beiden Seiten reibungslos funktioniert.
Sprecher und Dolmetscher sichtbar machen
Stellen Sie sicher, dass Sprecher und Dolmetscher jederzeit sichtbar sind und dass ihre Miniaturbilder in virtuellen Chatgruppen und Interviews groß und angeheftet sind. Sind sie nicht angeheftet, ist es manchmal schwierig zu erkennen, wer gerade spricht, je nachdem wie viele Personen am Gespräch teilnehmen.
Zusätzliche Tipps für den Arbeitsplatz
Um den Arbeitsplatz bestmöglich an jemanden mit Hörverlust anzupassen, sollten Sie bei Besprechungen darauf achten, Räume mit einer guten Akustik auszuwählen und eventuelle Tagesordnungen vor dem Meeting schriftlich zu verteilen. Es können auch Roger-Mikrofone installiert werden, um Menschen mit Hörverlust das Hören in Besprechungsräumen zu erleichtern. Mit ihrer Hilfe können die betroffenen Mitarbeiter an Besprechungen und Gesprächen teilnehmen und sich als aktives Mitglied des Teams fühlen.
Bleiben Sie flexibel und suchen Sie nach kreativen Lösungen
Wenn Sie einen Schüler mit Hörverlust haben, sollten Sie sich über die Art seines Hörverlusts informieren und bei eventuell aufkommenden Problemen nach kreativen Lösungen suchen. Natürlich ist auch eine effiziente Kommunikation mit dem Schüler entscheidend.
Informationen über die Grundlagen von Hörverlust zusammentragen
Wenn Sie bislang noch keine Erfahrungen mit Hörverlust gemacht haben, wissen Sie unter Umständen nicht genau, wie das Gehör eines Kindes beeinträchtigt sein kann. Ein wenig Recherche zu den Grundlagen von Hörverlust kann Ihnen dabei helfen, die Herausforderungen von Schülern mit Hörverlust im Klassenzimmer besser zu verstehen. Mit mehr Hintergrundwissen können Sie solche Probleme durch nützliche Maßnahmen lösen, wie leiseres Aussprechen von Vokalen, einem Sitzplatz weiter vorne, klarer Aussprache und das Anschauen des Schülers beim Sprechen.
Mit Hörakustikern zusammenarbeiten
Wenn es Hörakustiker an der Schule gibt, z. B. einen Hörgeschädigtenpädagogen, einen Sprachtherapeuten oder eine Beratungslehrkraft, ist es für Sie als Lehrkraft wichtig, sich mit diesen Experten auszutauschen und mit ihnen zusammenzuarbeiten.
Die Erfahrungen des Schülers während der Schulzeit verstehen
Zuhören ist für jemanden mit Hörverlust sehr anstrengend. Wenn Sie jemals in einem Land waren, dessen Sprache Sie nicht flüssig sprechen, können Sie sich vorstellen, wie schwierig es sein kann, Bedeutungszusammenhänge zu erkennen, Zeichen richtig zu deuten und die fremde Sprache den ganzen Tag über zu verstehen.
Bleiben Sie in Kontakt mit Ihren Schülern mit Hörverlust
Wenn Sie einen Schüler mit Hörverlust haben, können Sie kleine Erinnerungshilfen verwenden, um mit ihm auch an sehr geschäftigen Tagen regelmäßig Kontakt aufzunehmen. Dieser kleine Schritt kann für das Kind einen großen Unterschied ausmachen.
Unterstützende Hörtechnologien nutzen
Unterstützende Hörtechnologien sind eine Integrationslösung im Klassenzimmer, die das Hören von Klängen verbessern und Hintergrundgeräusche reduzieren kann. Das Roger™ Touchscreen Mic ist ein einfaches und intuitiv zu bedienendes Hörsystem-Mikrofon, das die Lehrkraft um den Hals tragen oder auf einen Tisch stellen kann. Es nimmt die Sprache einer Schülergruppe auf und ermöglicht Kindern mit Hörverlust auf diese Weise, sich aktiv am Unterricht zu beteiligen.
Kinder ermutigen, für sich selbst zu sprechen
Wenn Sie eine Atmosphäre schaffen, in der sich ein Kind mit Hörverlust ohne Hemmungen melden kann, wenn es nichts hört, tragen Sie ganz sicher dazu bei, das Leben Ihrer Schüler zu verändern.
Hürden überwinden
Menschen mit Hörverlust sehen sich Tag für Tag mit einer Vielzahl von Hürden konfrontiert. Wir alle können dazu beitragen, bessere Einrichtungen zu fordern, mehr Optionen für den Zugang zum Hören verfügbar zu machen, unterstützende Hörtechnologien einzusetzen und nicht zuletzt Situationen zu vermeiden, die für Menschen mit Hörverlust ein Problem darstellen, wie zum Beispiel:
- Arbeiten und Unterricht von zu Hause aus
- Apps für Taxis und Mitfahrgelegenheiten
- Lautbasierte Apps
- Anschauen von Spielen, Filmen oder Konzerten
- Drive-in-Schalter